Sag JA zu einer Freundin

Frauen werden und wurden in Bezug auf ihr Verhalten, ihre Körperlichkeit, ihren Erfolg hart kritisiert.

Die Folge: Frauen kritisieren sich selbst und werten sich ab.

Legen wir diese selbstkritische Haltung ab, und ersetzen sie mit Respekt und Würdigung all dessen was Frauen sind und was sie geben!

Wie wäre es, dich vollkommen frei, ohne Scheu oder Unsicherheit authentisch zeigen zu können so wie du bist?

Du würdest dir sicher in deinem Körper, in deinen Gedanken und Gefühlen sein und ganz natürlich ausdrücken können, was du denkst, willst, wovon du träumst, wohin du gelangen möchtest, was du nicht willst, nein und ja sagen können.

Du hast die Kraft dich reflektieren und lernen zu können, zu wissen, was du gut kannst, kennst deine Schwächen und Ecken, bist fähig zu lernen, kannst sagen: „Das kann ich nicht und will ich nicht lernen.“ Oder: „Da brauche ich Hilfe, Unterstützung, jemanden, der das für mich macht!“

Du lebst in einem JA zu dir, das dir Würde, Vertrauen und Zuversicht gibt. Deine profunde Selbstwertschätzung kann Nähe, Liebe, Unterstützung offen annehmen und wächst daran, leuchtet, strahlt diese Qualitäten aus. Dein NEIN kommt klar aus deiner Wertschätzung, ohne die andere Person abwehren zu müssen.

Du bist nicht perfekt, ärgerst dich, wenn du dich ärgerst, willst deine Ruhe haben, triffst nicht immer die richtigen Worte. Es ist okay. Du bist okay. Du kannst dazu stehen, dass du ärgerlich warst. „Es hat mich wirklich geschmerzt und geärgert, dass du mich verletzt hast!“

Ich habe letzte Woche Clara, wir sind beide im dritten Lebensdrittel, getroffen. Sie ist in einer ähnlichen Lebenssituation: Erwachsene Kinder, länger als dreißig Jahre in einer Beiziehung, Beruf im Coaching-Bereich. Irgendwann erzählten wir uns von den Beziehungen zu unseren Männern. Von den schönen, wie schwierigen, auch zähen Momenten und wie plötzlich diese ineinander umschlagen können. Dass wir erschöpft sind, die Beziehungen auch sehr schätzen, sie nicht verlassen wollen. Manchmal schon, aber eigentlich nicht. Was wir nicht mögen an unseren Männern, wie ähnlich wir zwei Frauen uns sind und die Männer sich scheinbar auch ähneln. Keine sagte: „Warum trennst du dich nicht?“ „Wie hältst du das aus?“ „Was kannst du verbessern?“

Wir kennen alle Facetten langjähriger Partnerschaften mit Kindern und Haustieren. Wir haben viel gegeben und durchgestanden. Noch nie habe ich mit einer Freundin so frei über die Vielschichtigkeit von Beziehung reden können, ohne ein: „Was hat das mit dir zu tun?“ „Du musst hier noch was lösen!“ „Wie kannst du deine Beziehung verbessern?“ „Bist du zu schwach, um allein zu leben?“

Eine frühere Freundin meinte immer. „Du möchtest zu sehr wahrgenommen werden, das ist DEIN Problem!“ (Sie selbst hatte jahrelang mit starker Eifersucht zu kämpfen.)

Noch nie habe ich diese Bestärkung erfahren, dieses bedingungslose JA, zu dem wie es ist, was ist. Wie grantig und unleidlich wir selbst sein können, wie blöd unsere Partner sein können, wie anstrengend die Kinder. JA. Wir müssen nicht besser sein, als wir sind. Wir arbeiten jede an sich, entwickeln uns weiter, lösen nicht alles.

Eine Breite dehnt sich – Tage nach dem Gespräch – noch immer aus in mir. Eine Ruhe. Von unten wölben sie meinen Bauch und meine Brust auf, vertiefen die Atemzüge, wärmen von innen. Jedes Müssen erlischt darin. JA, so ist es.

Wie geht es dir mit dem bedingungslosen JA zu dir selbst und zu Freundinnen? Bekommst du ein JA zu dir, wenn du von Schwierigkeiten erzählst?

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Gibst du den Ton an?